Schurter gegen Flückiger. Seit gut zwei Jahren liefern sich diese beiden Mountainbiker jeweils ein hartes Duell auf höchstem Niveau. Sei es am Swiss Bike Cup, am Weltcup oder an der Weltmeisterschaft. So war die Schweizermeisterschaft im aargauischen Gränichen ebenfalls von diesem Zweikampf geprägt. Wie vor einem Jahr musste sich der Berner Mathias Flückiger dem Olympiasieger geschlagen geben und gewann die Silbermedaille.
Der Mountainbike Kalender wurde infolge der weltweiten Corona Pandemie mächtig durcheinander gewirbelt. Ursprünglich waren die nationalen Titelkämpfe in Montsevelier geplant gewesen. Doch wegen Corona musste diese Veranstaltung abgesagt werden. Kurzfristig sprang der RC Gränichen als Veranstalter ein und konnte so zum zweiten Mal hintereinander die Schweizermeisterschaft austragen.
Und wie vor einem Jahr standen bei den Elite Männer der Bündner Nino Schurter und der Berner Mathias Flückiger im Mittelpunkt. Sie konnten sich rasch vom Feld absetzten und machten so früh klar, dass der Sieg nur über sie führen würde. Flückiger fuhr im Vergleich zum Rennen in Leukerbad vor einer Woche offensiver und verrichtete viel Führungsarbeit. «Die diesjährige Streckenführung war etwas weniger selektiv als vor einem Jahr. Daher hat sich diese Arbeit nicht so gelohnt, ich konnte keine Lücke zu Nino aufreissen», analysierte Flückiger im Ziel selbstkritisch. Und so gingen die beiden Kontrahenten gemeinsam auf die letzte Runde. Hier konnte Flückiger eine Attacke von Schurter parieren und brachte sich selbst in eine gute Position für die Schlussphase. Doch dann wurde der Berner von einem Überholmanöver von Schurter überrascht. Die Vorentscheidung. Schurter brachte den Vorsprung ins Ziel und Flückiger musste sich mit der Silbermedaille zufrieden geben. «Im Moment dominiert natürlich das Gefühl der Enttäuschung. Ich wollte heute in Gränichen gewinnen. Aber janu. Man lernt aus jedem Rennen!», zeigte sich Flückiger im Ziel etwas geknickt.
Ebenfalls enttäuscht war die Innerschweizerin Alessandra Keller. Als Mitfavoritin war sie bereits beim Start in eine Kollision verwickelt und fand anschliessend weder den Anschluss an die Spitze noch den richtigen Rhythmus. So musste sich die Nidwaldnerin mit dem vierten Platz zufrieden geben. Ebenfalls nicht auf Touren kam die Lokalmatadorin Kathrin Stirnemann. Gewann sie letztes Jahr noch Silber, musste sie sich dieses Jahr mit Rang 10 begnügen.
Medaillen gab es dafür im Rennen der U23 Männer zu feiern. Alexandre Balmer (La Chaux-de-Fonds) und Vital Albin (Chur) gewannen Silber und Bronze. Vital Albin, Dritter an der U23-Weltmeisterschaft im letzten Jahr, war trotz Medaillengewinn nicht ganz happy: «Ich wollte heute um den Sieg mitfahren. Es ist mein letztes U23 Jahr. Doch Joel und Alex waren heute einfach zu stark!».
Rangliste Elite Männer
1. Nino Schurter, SUI, 1:24.28
2. Mathias Flückiger, SUI, + 0.06
3. Lars Forster, SUI, + 0.11
4. Lukas Flückiger, SUI, + 0.51
5. Filippo Colombo, SUI, + 1.23
6. Matthias Stirnemann, SUI, + 1.29
7. Thomas Litscher, SUI, + 1.55
8. Nicola Rohrbach, SUI, + 2.08
9. Andrin Beeli, SUI, + 2.17
10. Andri Frischknecht, SUI, + 2.31
Rangliste U23 Männer
1. Joel Roth, SUI, 1:13.28
2. Alexandre Balmer, SUI, + 0.30
3. Vital Albin, SUI, + 1.19
4. Fabio Püntener, SUI, + 1.31
5. Loris Rouiller, SUI, + 2.17
14. Ursin Spescha, SUI
Rangliste Elite Frauen
1. Jolanda Neff, SUI, 1:23.22
2. Sina Frei, SUI, + 2.30
3. Linda Indergand, SUI, + 2.35
4. Alessandra Keller, SUI, + 4.40
5. Andrea Waldis, SUI, + 6.36
6. Nicole Koller, SUI, + 7.00
7. Corina Gantenbein, SUI, + 7.42
8. Chrystelle Baumann, SUI, + 9.48
9. Steffi Häberlin, SUI, + 10.14
10. Kathrin Stirnemann, SUI, + 10.48