Die Entscheidung im Kampf um Gold fiel im dramatischen Finish, als sich Schurter aus einer ungünstigen Position mit einem heiklen Manöver an Flückiger vorbeischob und im Sprint behauptete. Der drittplatzierte Franzose Victor Koretzky traf mit mehr als einer Minute Rückstand im Ziel ein.
In Abwesenheit von Olympiasieger Tom Pidcock, der die Vuelta fährt, und Mathieu van der Poel setzten sich Schurter und Flückiger im italienischen Val di Sole bereits in der zweiten von sechs Runden vom Rest des Feldes ab. Bis ins Ziel wuchs der Vorsprung des gut funktionierenden Schweizer Führungsduos auf mehr als eine Minute an.
„Es war ein perfektes Rennen“, befand Schurter. Auch weil die beiden Schweizer an der Spitze bis zum umkämpften Finish gut harmonierten, war die Konkurrenz chancenlos. Der französische Titelverteidiger Jordan Sarrou (26.) war auf dem physisch und technisch anspruchsvollen Kurs gänzlich chancenlos.
Dem Weltcupleader und zweifachen Saisonsieger Flückiger, der in den Anstiegen den etwas stärkeren Eindruck machte, Schurter aber in den technischen Passagen jeweils wieder aufschliessen lassen musste, blieb wie in Tokio und an den vorangegangenen zwei Weltmeisterschaften nur die Silbermedaille. Als Zweiter trug er aber ein weiteres Mal zu einem Schweizer Grosserfolg an Mountainbike-Titelkämpfen bei: Es war bereits der vierte WM-Doppelsieg im olympischen Cross-Country der Männer. 2019 hatte Schurter im kanadischen Mont-Sainte-Anne ebenfalls vor Flückiger gewonnen.
„Nino machte es taktisch gut, er hat die Chance in einer unerwarteten Situation genutzt“, anerkannte Flückiger, der nach der im Weltcup jeweils entscheidenden letzten Abfahrt nicht mit einem derart unkonventionellen Angriff durch die Innenseite einer Kurve rechnete.
Rangliste Elite Männer
1. Nino Schurter, Schweiz, 1:22.31
2. Mathias Flückiger, Schweiz, + 0.02
3. Victor Koretzky, Frankreich, + 1.08
Rangliste Elite Frauen
1. Evie Richards, Grossbritannien, 1:23.52
2. Anne Terpstra, Niederlande, + 1.03
3. Sina Frei, Schweiz, + 1.08
10. Alessandra Keller, Schweiz, + 3.20
Rangliste U23 Männer
1. Martin Vidaurre, Chile, 1:10.13
2. Juri Zanotti, Italien, + 1.03
3. Joel Roth, Schweiz, + 1.38
DNF Alexandre Balmer
Alexandre Balmer wurde mit Swiss Cycling im Team-Rennen Fünfter.