In einem dramatischen Short-Track-Rennen hat Alessandra Keller (Ennetbürgen) an den Weltmeisterschaften im französischen Les Gets Silber gewonnen. Nach einem heftigen Sturz geriet Keller zwischenzeitlich scheinbar aussichtslos in Rücklage, gab jedoch nie auf und holte sich mit einer sensationellen Aufholjagd die Silbermedaille.
Gewohnt souverän, aufmerksam und kämpferisch stieg Alessandra Keller ins Rennen. Sie positionierte sich immer wieder optimal und behielt stets die Übersicht. Bis es nach zwei Dritteln des Rennes zu einem verhängnisvollen Sturz kam: «Als es nass wurde, bin ich als Zweite in den Rockgarden. Doch dann rutschte mir das Vorderrad seitlich weg und ich bin ziemlich heftig über den Lenker geflogen», blickte Keller im Ziel auf die wohl rennentscheidende Situation zurück.
Belohnt mit der ersten WM-Medaille in der Elitekategorie
Mit 20 Sekunden Rückstand ging Keller auf die letzten drei Runden – scheinbar aussichtslos auf Platz 12 liegend. Und auch, weil vorne sogleich Pauline Ferrand-Prévot attackierte. Die Französin setzte sich scheinbar mühelos innerhalb weniger Metern von den restlichen Konkurrentinnen ab. Alessandra Keller hingegen dachte keine Sekunde ans Aufgeben. Sie kämpfe sich die letzten drei Runden zurück in den Kampf um Silber: «Ich versuchte mich nur auf mich zu konzentrieren und einfach Vollgas zu fahren. Ich denke, dies ist mir gelungen», sagte Keller mit einem Lachen im Ziel.
Und wie es gelang. In der letzten Runden konnte die 26-Jährigen nicht nur den Anschluss an die Gruppe im Kampf um den zweiten Platz herstellen, sondern zog ihr horrendes Tempo durch und holte sich als Zweite hinter Ferrand-Prévot verdientermassen ihre erste WM-Medaille in der Elitekategorie. «Ich habe mich brutal stark gefühlt. Der Sturz ist passiert, selber verschuldet. Aufgrund des Rennverlaufes fühlt sich die Silbermedaille wie ein Sieg für mich an.»
«Uns bedeutet die Medaille sehr viel»
Ralph Näf, der Teamchef von Thömus maxon zeigte sich im Ziel extrem erfreut über die WM-Medaille von Alessandra Keller: «Was Alessandra heute wieder gezeigt hast, ist unglaublich. Ihr Kampfgeist ist einfach unglaublich. Für uns als Team bedeutet diese Silbermedaille extrem viel!»
Vital Albins starke Leistung nicht belohnt
Ebenfalls ein starkes XCC-Rennen zeigte Vital Albin. Der Bünder vermochte dennoch nie richtig ins Rennen zu finden. Albin machte selber einige Fehler und wurde mehrmals in der Rockgarden-Passage aufgehalten. So konnte der Aufsteiger dieser Saison seine starke Form und sein gutes Gefühl nicht wie gewünscht ausspielen und erreichte Platz 14. Doch Albin zog ein positives Fazit: «Ich fühlte mich gut, die Beine haben sehr gut gedreht. So nehme ich das Positive mit und freue mich auf das Cross-Country-Rennen am Sonntag.»